29 November 2006

La Red - Das Netzwerk

Im Folgenden stelle ich kurz meine Arbeit in Kolumbien im Allgemeinen vor.

La Red Europea de Hermandad y Solidaridad con Colombia (Das europäische Netzwerk der Brüderlichkeit und Solidarität mit Kolumbien)


Die ersten Anfänge des "Red" enstanden im Jahr 1994. Es fand ein Prozess der Annäherung und des Austausches zwischen sozialen Organisationen aus Kolumbien und Europa statt, mit dem Ziel, eine soziale Bewegung zu schaffen, die sich u.a. für folgende Leitlinien einsetzt:
  • Ständiger Kampf für die Überwindung der Straflosigkeit in Kolumbien.
  • Verteidigung und Förderung der Menschenrechte durch internationale Begleitarbeit.
  • Stärkung sozialer Prozesse, die einen Wandel der Gesellschaft anstreben.
  • Weltweite Denunzierung von Menschenrechtsverbrechen in Kolumbien.
  • Alternative Nachrichtenverbreitung auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene u.a. über die soziale, politische und ökonomische Krise und die sozialen Widerstandsprozesse in Kolumbien.

Europäische Basisorganisationen aus folgenden Ländern sind Bestandteil des “Red”: Spanien, Italien, Irland, England, Deutschland, Frankreich, Schweiz, Griechenland und Belgien.


Die Aufgabe der Internationalen besteht primär in der Begleitarbeit. So begleitete ich z.B. einen Monat die Menschen eines kleinen sehr abgelegenen Dorfes, dass sich hauptsächlich durch Landwirtschaft ernährt und unter massiver Militarisierung leidet (siehe: Blog Sur de Bolívar). Wir begleiten aber nicht nur Gemeinden, sondern auch Einzelpersonen, die aufgrund von Morddrohungen besonders gefährdet sind.

Die Idee die hinter der internationalen Begleitarbeit steht ist grob folgende: Die staatlichen Akteure, von denen im allgemeinen die Bedrohung ausgeht, schrecken vor Menschrechtsverbrechen eher unter internationaler Beobachtung zurück, da der Staat mit allen Mitteln versucht nach Außen ein Bild der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit aufrecht zu erhalten.

Auch die eigene Bevölkerung soll über die Realität die Kolumbien lebt im Unklaren gelassen werden. Kolumbien ist weiterhin ein Land der medialen Gleichschaltung. Es wird nicht berichtet, dass täglich 8 Menschen an den sozialen Folgen des bewaffneten Konflikts sterben; dass der Konflikt jährlich die gleiche Anzahl an Opfern hinterlässt wie in 17 Jahren der Pinochet Diktatur in Chile; dass 60% der Menschenrechtsverbrechen direkt oder indirekt durch den Staat verübt werden; dass 10% der Kolumbianer aus ihrer Heimat vertrieben sind; dass im Jahr 2002 unter der Regierung Uribe die Massenverhaftungen um 240% gestiegen sind; dass 92% der Einnahmen aus dem Cocain-Geschäft den USA zugute kommen; dass 55% der Kolumbianer in absoluter Armut leben…

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